Manchmal muss sich auch ein dreimaliger Formel-1-Weltmeister in sein Handwerk reden lassen. Etwa dann, wenn er das millionenteure Auto seines Sohnes eine schmale Bergstrasse hinaufscheucht und der nervöse Filius machtlos auf dem Beifahrersitz hockt.
Das diesjährige Bergrennen Ollon-Villars hatte man nämlich zum Anlass für die Gründungsfeier des neuen Automobile Club de Villars genommen, zu der einige Prominenz aus dem historischen Motorsport geladen war. So auch Sir Jackie Stewart und sein Sohn Paul mit seinem Ferrari 275 GTB. « Der wollte mir doch immer sagen, wo ich bremsen, beschleunigen, oder schalten soll. Okay, es ist natürlich sein Ferrari. Ich könnte mir ja so ein Auto nie leisten. », fasste der Weltmeister seine Eindrücke nach der Fahrt zusammen. Obendrein kennt Paul Stewart als « Einheimischer » die Strecke wahrscheinlich ein gutes Stück besser als sein alter Herr, denn er bewohnt ja das ehemalige Chalet von Emmanuel de Graffenried in Villars.
Neben Stewart war auch Motorrad-Grösse Giacomo Agostini nach Villars gekommen. Wie der Schotte war auch der Italiener schon vor 50 Jahren einmal dort, jedoch nicht zuem Bergrennen, sondern bei dem von Bernard Cahier organisierten Rennfahrer-Winter-Festival mit Ski-Bob und Ski-Doo. Diesmal beschränkte sich Agostini aufs Zusehen. Aber das dürfte ihm auch genügt haben. Denn wie Stewart stellte er fest, dass es nicht nur schöne Autos, sondern auch schöne Frauen zu sehen gab.
Jackie Stewart, immer zum Scherzen aufleget, stellte denn auch sogleich fest, dass Motorradrennfahrer nicht nur viel reicher seien als als Formel-1-Piloten, sondern auch viel mehr Erfolg bei den Frauen hätten. Umgekehrt sei es einzig und allein seinem Erfolg bei den Frauen zu verdanken, so Agostini auf Nachfrage des Schotten, dass er mit 80 Jahren noch so jung aussehe. Es war aussi ein lehrreicher Samstag für Sir Stewart.